Zugegeben: ich finde alles rund um das Thema Persönlichkeitsentwicklung wirklich spannend. Und ich denke, es sollte sich auch jeder damit einfach mal auseinandersetzen.

Ich lese schon mein ganzes Leben lang sehr gerne (populär-)wissenschaftliche Bücher darüber, sagen wir mal: „wie Menschen ticken“.

Werke, beispielsweise von Napoleon Hill, Steven Covey, Dale Carnegie, Daniel Kahneman, Dan Ariely, um nur einige zu nennen, sind zu empfehlen. Ich denke, ich werde hier auch noch eine Empfehlungsliste nachreichen.

Es geht immer darum, Denkanstöße und Impulse zu erhalten, um Dinge besser einordnen zu können. Und sie regen durchaus auch dazu an, Dinge im eigenen Leben zu verbessern oder auch verändern zu wollen.

Doch ich beobachte schon seit einigen Jahren das „Riesengeschäft Persönlichkeitsentwicklung“ mit zunehmender Skepsis. 

Die Schlagzeilen werden immer lauter:

  • Werde zur besten Version deiner selbst.
  • Schöpfe dein volles Potential aus.
  • Schaffe dir ein selbstbestimmtes, freies Leben.
  • Die Heilsbringer sind Achtsamkeit, Dankbarkeit, Meditation, Fitness, gesunde Ernährung, Personal Branding, Selbstoptimierung, Erfolgsprinzipien und last but not least:
  • Unterstütze andere Menschen dabei und du wirst selbst vor lauter Erfolg nicht mehr in den Schlaf kommen  …

Natürlich ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Was könnte mehr Spaß machen, als sich mit sich, seinem Leben, seinen Zielen und seinen Werten auseinanderzusetzen?

Wohl nichts ist erstrebenswerter, als mit sich selbst im Reinen zu sein – bei gleichzeitigem Wohlstand und bester Gesundheit (Ironie aus). 

Doch mit diesem „Versprechen“ schießen immer mehr (teure) Seminare, Kurse und auch Coachings wie Pilze aus dem Boden.

Nicht, dass ich jetzt falsch verstanden werde. Ich halte es für sehr sinnvoll, für gezielte Fragen oder Herausforderungen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wie etwa beim Anwalt, beim Arzt oder auch bei einem Coach.

Mein Angebot, Menschen dabei zu unterstützen, sich auf ihre Gehaltsverhandlungen oder Mitarbeitergespräche vorzubereiten, hat schon vielen dazu verholfen, erfolgreich(er) abzuschneiden. Es sind schließlich die lukrativsten Gespräche, die man im beruflichen Kontext führen kann oder muss.

Doch das Ganze ist zwischenzeitlich schon fast zu einem Zwang geworden und meinem Eindruck nach macht es  häufig auch nicht „freier“, sondern setzt die Menschen zunehmend unter Druck.

Nichts scheint mehr gut genug zu sein, es geht immer noch optimierter, höher, weiter, schneller. Vor lauter schlechtem Gewissen, weil man den Moment nicht richtig genießt, wird der nächste auch nicht besser. Man könnte auch sagen:

Es werden eben auch ganz häufig einfach „Träume verkauft“: 

Nicht nur gegen Geld – nicht selten auch zum Preis von großer Enttäuschung. 

Am besten soll man sich auch ständig „verändern“ und alles hinterfragen. Und so toll und aufregend, wie man sich das vorgestellt hat, ist es dann doch alles nicht – zumindest nicht sofort und auf Knopfdruck.

Mal ganz abgesehen davon, dass wir nicht alles selbst in der Hand haben. Das „Leben“ hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden und ganz ehrlich:

Die nächste Veränderung, die es zu meistern gilt, kommt so sicher wie die Jahreszeiten. Die Frage, wie wir damit umgehen, klärt sich dann im Handeln. Und dabei „entwickelt“ uns das Leben selbst, ob wir wollen oder nicht.

Schon vor 2500 Jahren hat Heraklit festgestellt: „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“

Und Persönlichkeitsentwicklung kann natürlich dabei helfen, das zu akzeptieren und Veränderungen auch als Chance zu begreifen und zu nutzen. Mehr dazu liefern auch die Life-Design-Konzepte.